Die Einführung der CO₂-Rechnungsführung bzw. des Carbon Accounting in der Stahlindustrie ist ein essentieller Bestandteil und grundlegender Baustein zur Dekarbonisierung der deutschen Industrie. Das Kooperationsprojekt "de-karb" fokussiert sich unter der Leitung von TRUMPF auf die ganzheitliche CO₂-Messung und -Reduktion entlang der Wertschöpfungskette der Stahlindustrie und setzt hierbei neue Maßstäbe.
Mit dem Plus an Transparenz, Vernetzung, Erfassung, Bewertung und Verfolgung können direkte und indirekte Emissionen reduziert und unmittelbar den Endprodukten der Stahlindustrie zugeordnet werden! Unser Ziel ist es, Transparenz in die industriespezifischen Emissionen aus Scope 1+2+3 zu bringen, Emissionsreduktionspotenziale abzuleiten und den Industrieenergieverbrauch flexibel zu gestalten, um dadurch den Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix massiv auszubauen. Wir möchten zur Standortsicherung Deutschlands beitragen, indem wir langfristig 4 Millionen Arbeitsplätze in der stahlintensiven Branche sichern. Gleichzeitig helfen wir dabei, die deutschen Klimaziele im Kernsektor zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig zu sichern.
Das de-karb Konsortium zeichnet sich durch hohe Marktnähe und Expertise in digitalen Innovationen aus
Die stahlproduzierende und -verarbeitende Industrie ist verantwortlich für etwa 48 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente und trägt somit zu etwa 28% der deutschen Industrieemissionen bei. Insbesondere in der Blechproduktion und den nachgelagerten Industrien entstehen hohe CO₂-Emissionen, die erfasst und reduziert werden müssen.
Der industriespezifische Emissionsabdruck stellt keine Momentaufnahme dar, sondern bringt spezifische Herausforderungen, Strukturen und Vorgaben für die CO₂-Rechnungsführung bzw. das Carbon Accounting mit sich. Dazu gehört das systematische und zeitliche Erfassen, Bewerten und Verfolgen von indirekten und direkten Emissionen mit dem Ziel einer durchgängigen und unmittelbaren Zuordnung zu den entsprechenden Endprodukten.
Die hohe Komplexität und dezentrale Struktur des deutschen Mittelstands erschweren die Transparenz entlang der Wertschöpfungskette. Ansässige kleine und mittelständige Unternehmen stehen unter großem Veränderungsdruck, und die Relevanz und Notwendigkeit digitaler Anwendungen sowie digitaler Vernetzung steigt rapide an.
Emissionen aus Quellen, die direkt von Unternehmen verantwortet oder kontrolliert werden.
Indirekte Treibhausgasemissionen aus eingekaufter Energie, wie Strom, Wasserdampf, Fernwärme oder -kälte, die außerhalb der eigenen Systemgrenzen von Unternehmen erzeugt aber von ihnen verbraucht wird.
Indirekten Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette von Unternehmen entstehen.
Die CO₂-Rechnungsführung bzw. das Carbon Accounting bezieht sich auf das systematische Erfassen, die monetäre und nicht-monetäre Bewertung sowie das Monitoring der direkten und indirekten Emissionen von CO₂ und anderen Treibhausgasen aus Scope 1+2+3. Dies kann auf Produkt- oder Projektebene, Unternehmensebene oder staatlicher Ebene zur Erstellung einer Treibhausgasbilanz erfolgen.
Die Bilanz kann sowohl für die Offenlegung im Rahmen des externen Berichtswesens als auch intern als Grundlage für das Emissionsmanagement dienen. Somit kann Carbon Accounting als eine Teildisziplin des Rechnungswesens betrachtet werden. Gleichzeitig kann Carbon Accounting als Teil eines Umwelt- oder Nachhaltigkeitsmanagements verstanden werden.
Wir streben nach Transparenz auf der Produktebene, um CO₂-Emissionen sichtbar zu machen. Trotz der Herausforderungen in der komplexen Wertschöpfungskette und Informationsbrüchen sind wir entschlossen, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Motivation: Erreichung der deutschen und europäischen Klima- und Umweltschutzziele im Rahmen der Agenda 2030 sowie Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland durch die Nutzung digitaler Technologien zur Reduktion klimaschädlicher Emissionen.
Zielsetzung: Messung und Nachweisführung von Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der stahlproduzierenden und -verarbeitenden Industrie.
Realisierungskonzept: Schaffung von Transparenz und Nachverfolgbarkeit sowie Etablierung von Konzepten zur Rechnungsführung entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Ergebnis: Konzeptentwicklung offener Standards sowie relevanter Open-source-Schnittstellenbeschreibungen, um eine maximale und transparente Zugänglichkeit aller Wertschöpfungsteilnehmer zu ermöglichen.
Motivation:
Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ vom 7. Dezember 2021 zum Ziel gesetzt, digitale Technologien für die Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klima- und Umweltschutz zu nutzen. Digitale Technologien haben das Potenzial, klimaschädliche Emissionen um bis zu 20 % zu reduzieren. Der Förderaufruf „GreenTech Innovationswettbewerb“ zielt darauf ab dieses Potenzial zu heben, um einen Beitrag zur Erreichung der deutschen und europäischen Klima- und Umweltschutzziele im Rahmen der Agenda 2030 zu leisten. Darauf aufbauend soll der Förderaufruf die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands für Green Technologies und Green Services erhöhen und die deutsche und europäische Souveränität stärken.
Fördergegenstand:
Ziel des Förderaufrufs ist die Entwicklung, Erprobung und Anwendung von Plattformen, Werkzeugen, Methoden, Geschäftsmodellen, Nutzungsmodellen oder Standards für die wirtschaftliche Erschließung und Integration digitaler Technologien für die Nachhaltigkeit. Die Projekte des Förderaufrufs sollen entscheidende Impulse für die ökologische Transformation der Wirtschaft, insbesondere hinsichtlich des Klima- und Umweltschutzes, setzen. Mit dem vorliegenden Förderaufruf sollen gezielt folgende Themenbereiche verstärkt adressiert werden:
Peter Drucker, Ökonom